Begleitprogramm Architektur für Alle?!
Emanzipatorische Bewegungen in Planung und Raum
14. Oktober 2022
bis 12. März 2023
Di. 15:00–21:00 Uhr
,
Mi.–So. 10:00–18:00 Uhr
Wilhelm Wagenfeld Haus
Am Wall 209
28195 Bremen
Architektur für Alle?! Wie kann sie aussehen? Wer gestaltet und wer prägt sie? Und warum? – Die neue Ausstellung des b.zb widmet sich der Situation von Frauen im Feld Architektur in Bremen von 1945 bis heute und setzt sich grundsätzlich mit Fragen der Gleichstellung in Planung und Raum auseinander. Denn obwohl die Geschlechtergleichstellung in Deutschland ein verbrieftes Gut ist, ist sie auch im Jahr 2022 eine Baustelle!
Begleitend zur Ausstellung wurde ein Rahmenprogramm konzipiert, welches die Inhalte sowohl vertieft als auch erweitert. Dieses wird stetig aktualisiert:
**Upcoming**
Führungen
mit den kuratierenden und wechselnden Gästen am:
26.02.2023 (mit Insa Meyer und Céline Schmidt-Hamburger) 15:00 Uhr.
Privatführungen und Führungen für Schulklassen auf Anfrage: info@bzb-bremen.de
(Live)-Podcasts während des Ausstellungszeitraums
Schall & Raum: Der Podcast über Architektur, Baukultur und Stadtentwicklung.
Menschen prägen Räume, Räume prägen Menschen. Aber warum und wie? Wie wirken sich gesellschaftliche Dynamiken auf unsere gebaute Umwelt aus und was macht das mit uns?
Die neue Staffel „Schall & Raum für Alle?!“ widmet sich im Januar dem Ausstellungsthema aus den verschiedenen Perspektiven der spannenden Gäst:innen.
Erscheinen werden die Folgen Ende Januar hier: https://schallundraum.podigee.io/episodes. Den krönenden Abschluss bildet dann aber die Live-Aufnahme „Schall & Raum für Alle?! Feministisch, räumlich, praktisch“ (im Wilhelm Wagenfeld Haus) am 24. Februar
24. Februar 2023 | 17:00 Uhr | Wilhelm-Wagenfeld-Haus | Bremen
Vortrag mit Diskussion
Moderne Häuslichkeit. Anleitungen zum „richtigen“ Wohnen in den 1950ern mit Johanna Hartmann
Wiederaufbau nach dem Krieg sollte in der jungen BRD keineswegs nur bedeuten, alle Menschen mit ausreichend Wohnraum zu versorgen. Vielmehr spricht aus den Aufbaudiskursen die Forderung, den neuen Stadt- und Wohnraum derart zu gestalten, dass in seinen räumlichen Ordnungen und vermittelt über die Formgestaltung seiner Einrichtungsdinge auch die wohnende Gesellschaft zu neuer Form und Ordnung finden könne. Anleitungen zum ‚richtigen‘ Wohnen wurden zentraler Bestandteil des städtischen Wiederaufbaus und erfuhren in Form zahlreicher Ausstellungen, Beratungsstellen, Zeitschriften, Ratgeber und Unterrichtsmaterialien in den 1950er Jahren einen historischen Höhepunkt. Dabei erweist sich das ‚richtige‘ Wohnen, das insbesondere über den Topos des zugleich modernen wie behütenden ‚Heims‘ als Ort individueller, familialer und nationaler Erneuerung figuriert wird, nicht nur als Präsentationsfläche bestimmter Raumformen und Einrichtungsgegenstände, sondern verweist auf übergeordnete Zusammenhänge: auf das Wohnen als Konstruktionsraum von Subjektivität und Gesellschaft. Die Wohnlehre gibt also nicht nur Auskunft zu Fragen der Möblierung, sondern leitet das wohnende und wohnen-lernende Subjekt darin an, sich in der Gesellschaft einzurichten – in den Nachkriegs-Diskursen städtebaulicher und gesellschaftlicher Neuordnung expliziter und medial ausführlicher als je zuvor.
Johanna Hartmann hat Gender Studies in Berlin und Sussex studiert und in Bremen mit einer Arbeit über Lehrstücke des Wohnens in der frühen Bundesrepublik promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Konzepte von Raum, Subjektivität, Körper und Geschlecht in Diskursen des Wohnens und der Stadt mit einem besonderen Fokus auf der westdeutschen Nachkriegsmoderne. Ein wichtiger Kontext ihrer Forschung war das Forschungsfeld wohnen+/−ausstellen, eine Kooperation zwischen dem Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen und dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gleichstellungsstelle der Hochschule Bremen und befasst sich dort mit Antidiskriminierung und Genderkompetenz als Themen einer Wissenschaftsinstitution. Gemeinsam mit Katharina Eck, Kathrin Heinz und Christiane Keim hat sie Wohn/Raum/Denken. Politiken des Häuslichen in Kunst, Architektur und visueller Kultur herausgegeben (transcript 2021). Weitere Publikation u. a.: Schooling the Eye in Modern Home Comforts. Spatial Concepts in the „neues wohnen“ („new dwelling“) Exhibition of 1949, in: Gaia Caramellino, Stephanie Dadour (Hg.): The Housing Project. Discourses, Ideals, Models and Politics in 20th century Exhibitions, Leuven: Leuven University Press 2020, S. 134–157; Modern traditions: the modernist apartment and the detached single-family house in early postwar conceptions of the ideal home in West Germany, in: Christiane Cantauw, Anne Caplan, Elisabeth Timm (Hg.): Housing the Family. Locating the Single-Family Home in Germany, Berlin: jovis Verlag 2019, S. 200-217.
Achtung! Veranstaltung verschoben auf den 09. März 2023 | 18:00 Uhr | Wilhelm-Wagenfeld-Haus | Bremen
Forschungssalon Architektur / Feminismus
Das Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender richtet im Wilhelm Wagenfeld Haus einen Forschungssalon ein. Es gelten die gleichen Öffnungszeiten. Im Forschungssalon können die Themen der Ausstellung vertieft recherchiert werden. Er ist zugleich ein Treffpunkt und Raum für Gespräche.
**Vergangene Veranstaltungen**
Schwarzer Rolli, Hornbrille | Autorinnenlesung mit Karin Hartmann
15. November 2022 | 19:00 Uhr | Wilhelm Wagenfeld Haus | Bremen | Anmeldung: info@bzb-bremen.de
Mehr Infos zum Buch: https://www.jovis.de/de/buecher/architekten/schwarzer-rolli-hornbrille.html
Scham | Film (Queerfeminist Futures) und Workshop (Schamloser Widerstand)
In dem komplett unabhängigen und selbst finanzierten Filmprojekt mit dem Titel »Queerfeminist Futures« erforschen wir, grob gesagt, was Queerfeminist:innen wollen und warum. Dafür reflektieren die Kollaborateur:innen im ersten Teil des Films in einer kollektiven Schamperformance ihre persönliche Scham, sich selbst und ihre Haltung zu ihrem Körper, Geschlecht, Sexualität und Identität. Mit abstrakten künstlerischen Mitteln stellen wir dar, wie sie schon heute der patriarchalen Scham mit Widerstand begegnen. Im dritten Schritt des Prozesses werden gemeinsame queerfeministische Zukünfte radikal imaginiert, um diese lebbar zu machen.
Anknüpfend an den Film »Queerfeminist Futures« können sich in unserem Workshop »Schamloser Widerstand« 15 Teilnehmende ganz persönlich mit den im Film gezeigten Themen – der Scham, dem gegenwärtigen Widerstand und eigenen radikalen Zukunftsutopien – beschäftigen.
Anmeldungen für den Workshop nur in Verbindung mit dem Film bis zum 10.11.2022. Das Filmscreening ist offen für alle und ohne Anmeldung möglich.
Film »Queerfeminist Futures« | 19. November 2022 | 18:00 Uhr | Wilhelm Wagenfeld Haus | Bremen | Ohne Anmeldung
Workshop »Schamloser Widerstand« | 20. November 2022 | 15:00–18:00 Uhr | Wilhelm Wagenfeld Haus | Bremen | Anmeldung hier
Bremer Auszeichnung für Baukulturpreis
Preisträgerin Feministische Organisation Planerinnen und Architektinnen (FOPA)
6. Dezember 2022 | Obere Rathaushalle | Bremen | Eine Anmeldung unter info@bzb-bremen.de ist zwingend erforderlich.
BDA Werkvorträge
Johanna Meyer-Grohbrügge | Berlin
22. November 2022 | 19:00 Uhr | Cinema Ostertor | Bremen
Helena Weber | Berkthold Weber Architekten ZT GmbH | Dornbirn
8. Dezember 2022 | 19:00 Uhr | Cinema Ostertor | Bremen
Eine Ausstellung des b.zb in Kooperation mit dem Wilhelm Wagenfeld Haus sowie mit der School of Architecture und der Gleichstellungsstelle der Hochschule Bremen.
Vortrag mit Workshop
Architektur und Sorgetragen: An einem anderen Architekturverstädnis arbeiten mit Elke Krasny
Was hat Architektur mit Sorgetragen zu tun? Warum ist Architektur als kritische Infrastruktur zu begreifen? Wie kann Architektur der Aufgabe nachkommen, die Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, die alltägliches Sorgetragen möglich machen und unterstützen? Diese Standortbestimmung von Architektur in Zeiten von pandemischer Katastrophe und Klimakrise fragt danach, wie Architektur auf einem zutiefst verwundeten Planeten zu einer Praxis des infrastrukturellen Sorgetragens werden kann.
Ein anderes Verständnis von Architektur als Praxis des Sorgetragens verlangt nach anderen Zugängen im Architekturstudium und in der öffentlichen Auseinandersetzung mit Architektur. Diese Bildungsarbeit kann entscheidend dazu beitragen, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass Architektur mit Verantwortung trägt für die gebauten Verhältnisse, die soziale und ökologische Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit mitbestimmen. In diesem Vortrag wird argumentiert, dass es darum geht, kollektiv das Bewusstsein für die infrastrukturellen Bedingungen zu schärfen, die das Leben Einzelner wie des Planeten als Ganzes betreffen.
Elke Krasny ist Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien. Als Kulturtheoretikerin, Stadtforscherin und Kuratorin arbeitet sie zu emanzipatorischen und transformativen Praxen in Architektur, Urbanismus und zeitgenössischer Kunst mit Fokus auf sozialen und ökologischen Dimensionen von Care. Gemeinsam mit Angelika Fitz hat sie Critical Care. Architecture and Urbanism for a Broken Planet herausgegeben (MIT Press, 2019). Ihr nächstes Buch widmet sich Fragen von Care unter pandemischen Bedingungen: Living with an Infected Planet. Covid 19, Feminism and the Global Frontline of Care (transcript).
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender / Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen an der Universität Bremen mit dem Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb).
20. Januar 2023 | 16-19:00 Uhr | Wilhelm-Wagenfeld-Haus | Bremen
Katalogvorstellung
Vorstellung und Diskussion der zur Ausstellung gehörenden Publikation mit den Autorinnen Barbara Zibell, Sandra Schuster und Käthe Protze.
Diese Veranstaltung wird präsentiert von FSB .
25. Januar 2023 | 19:00 Uhr | Foyer Theater Bremen | Bremen
Vernetzung und FLINTA*-Karaoke
Feministische Ansprüche an Planung und Raum gibt es seit mehreren Jahrzehnten. Wir wollen nun zur Vernetzung einladen. Mitglieder der FOPA Bremen (Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen) stellen sich und die FOPA vor und wollen gemeinsam mit allen Interessierten an feministischen Themen in der Baubranche in den Austausch treten.
Davor gibt es noch eine Führung durch die Ausstellung (16:00) und danach einen Karaoke-Abend für FLINTA*-Personen.
11. Februar 2023 | 16:00, 18:00 Uhr | Wilhelm-Wagenfeld-Haus | Bremen
Gefördert durch
- Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
- Senator für Kultur
- Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz
- Wirtschaftsförderung Bremen
- Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen
- Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA im Lande Bremen
- Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender, Universität Bremen
- Karin und Uwe Hollweg Stiftung
- Heinrich Böll-Stiftung Bremen
- Sparkasse Bremen
- FSB