Sea Level Cities. Living at the Urban Seafront in Jakarta und Bremen.

Ausstellung verlängert bis Mittwoch, 30.04.2025!

Wir verlängern bis Mittwoch, den 30. April 2025!

„Living at the Urban Seafront“ ist ein inter-nationales Fotoausstellungsprojekt, das die Auswirkungen des Meeres-spiegelanstiegs und der entsprechenden Hochwasserschutzarchitektur auf Stadtlandschaften, Menschen und öffentliche Räume untersucht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem baukulturellen Mehrwert der Anlagen in Jakarta (Indonesien) und Bremen für die Bewohner:innen. Vor kurzem wurde das Projekt offiziell als „UN-Ocean-Decade-Activity“ der United Nations Decade of Ocean Science for Sustainable Development anerkannt. „Living at the Urban Seafront“ wird vom Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) und der Hochschule Bremen in Kooperation mit dem Goethe-Institut Indonesien, der Fotoetage Bremen, dem internationalen Netzwerk POLIS-SEA und der Universitas Indonesia durchgeführt. Im März und April wird eine Fotoausstellung im Bremer Zentrum für Baukultur ausgewählte Werke lokaler Fotograf:innen zeigen, die im Rahmen eines Wettbewerbes in Jakarta entstanden sind. Im Mai ist die Ausstellung dann im Goethe-Institut in Jakarta (Indonesien) zu sehen.

Langfristiges Ziel der Projektzusammenarbeit ist der Aufbau eines inter- und transdisziplinären Forschungs- und Transfernetzwerks zum Thema „Küstenschutz und Baukultur in urbanen Gebieten“. Das Projekt wir im Rahmen des Forschungsclusters „Region im Wandel“ der HSB gefördert.

Prof. Dr. Christian von Wissel, Lehrgebiet Theorie der Stadt an der HSB: „’Living at the Urban Seafront‘ manifestiert die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung der HSB. Mit dem b.zb hat die Hochschule einen wichtigen Transferpartner in der Stadt, mit dem Goethe-Institut Indonesien und der Universitas Indonesia zwei renommierte internationale Partner, die im Polis-Sea Netzwerk vereint sind. Die baukulturelle Betrachtung der Schnittstelle von Hochwasserschutz und Öffentlichem Raum erlaubt es uns, gemeinsam Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden.“

Fotoausstellung im März in Bremen und im Mai in Jakarta

Im März 2025 wird eine Fotoausstellung im Bremer Zentrum für Baukultur ausgewählte Werke lokaler Fotograf:innen zeigen, die im Rahmen eines Wettbewerbes in Jakarta entstanden sind. Im Mai ist die Ausstellung dann im Goethe-Institut in Jarkarta (Indonesien) zu sehen. Die Ausstellung mit Bildern aus Jakarta wird durch vorhandene Aufnahmen aus Bremen ergänzt. Der visuelle Dialog zwischen Jakarta und Bremen stärkt eine interdisziplinäre Bewusstseinswerdung über wissenschaftliche Fachkreise hinaus, um aus der Erfahrung global geteilter Herausforderungen lokale Handlungsoptionen für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels abzuleiten und neue Ideen für mögliche Anpassungen zu generieren.

Internationale Jury

Eine multidisziplinäre Jury, bestehend aus sechs Mitgliedern aus Bremen/Deutschland und Jakarta/Indonesien, bestimmt die Auswahl der Fotoeinsendungen des Wettbewerbes, welche im Bremer Zentrum für Baukultur und dem Goethe-Institut Jakarta ausgestellt werden. Die internationale Jury besteht aus folgenden Mitgliedern:

Irene Barlian ist eine unabhängige Dokumentarfotografin mit Sitz in Jakarta, Indonesien. Ihr dokumentarisches fotografisches Interesse gilt vor allem sozialen, ökologischen und kulturellen Themen sowie der Geschichte von Frauen. Im Jahr 2022 wurde Irene mit dem Objectifs Documentary Award ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Leica Oskar Barnack Award und den Marilyn Stafford FotoReportage Award. Ihre Arbeiten wurden kürzlich in Indonesien, Singapur, Deutschland, Österreich und Rumänien ausgestellt. Irene ist National Geographic Explorer, Mitglied der VII Academy und von Women Photograph. Irene Barlian hat mit ihren Arbeiten zu Publikationen auf der ganzen Welt beigetragen.

Ulrike Heine hat als Bildwissenschaftlerin und Kuratorin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie und Kunst in den USA und Deutschland gearbeitet. Im Jahr 2019 veröffentlichte sie eine Monografie über Fotografie und Klimawandel. Dr. Ulrike Heine leitet die Geschäftsstelle des Deutschen Komitees der UN-Ozeandekade (ODK) mit Sitz am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Sigit D. Pratama ist ein Spezialist für Filmproduktionen, Musikfestivals und Kunstausstellungen. Er begann seine Karriere als professioneller Fotograf. Er ist Gründer von this/PLAY Studio, einem der wenigen Kunstagenturen in Indonesien, die häufig mit internationalen Künstlern zusammenarbeitet und deren Werke in ganz Indonesien und anderen Regionen ausstellt. Seine Vision und Leidenschaft als Produktionsdesigner ist es, die Lücke zwischen Geschichten und visuellen Präsentationen zu schließen.

Jan-Philipp Possmann ist als Dramaturg, Produzent und Kurator tätig und hat mit zahlreichen internationalen Künstlern gearbeitet und Programme für verschiedene Theater und Museen entwickelt und kuratiert. Von 2017 bis 2022 war er künstlerischer Leiter von zeitraumexit in Mannheim. Er ist Gründer und Koordinator von POLIS-SEA, einer globalen Initiative von Kulturinstitutionen aus Bremen, Jakarta, Alexandria, New Orleans, Venedig und Hamburg zur Förderung von Kultur als Ressource für lokale Klimaanpassung.

Elisa Sutanudjaja ist die Gründerin und Programmdirektorin des Rujak Center for Urban Studies (RCUS) in Indonesien. Das RCUS wurde gegründet, um die Lücke im notwendigen Übergangsprozess zum ökologischen Zeitalter zu schließen. Die Vision des RCUS ist die Zusammenarbeit mit Gemeinden bei der Schaffung von innovativem Wissen und Praktiken zum Aufbau nachhaltiger Städte und Regionen. Seit 2009 ist sie auch Koordinatorin der Citizen Coalition for Jakarta 2030, einer Koalition, die sich für eine bessere Beteiligung der Öffentlichkeit am Stadtplanungsprozess in Jakarta einsetzt. Außerdem ist sie JENESYS-Stipendiatin für Education in Sustainable Development und Eisenhower-Stipendiatin.

Nikolai Wolff ist Fotograf und Gründungsmitglied der Fotoetage, einem Zusammenschluss von fünf Fotografen in Bremen und Berlin, die für Zeitschriften, Unternehmen und Agenturen arbeiten und unabhängige Projekte und Ausstellungen entwickeln. Seit 2013 ist er Lehrbeauftragter für Architekturfotografie an der Hochschule Bremen. Gemeinsam mit Kay Michalak und Tristan Vankann fotografierte und kuratierte er die erste Ausstellung des b.zb zum Thema Hochwasserschutz und dessen architektonischen Wert für Bremen 2024.

Auftritt Indonesien

Eröffnung: 06.05.2025 | 18:00 Uhr
Ausstellung: 07.05.–01.06.2025 | 12:00–20:00 Uhr
*Jeden Montag geschlossen

In Indonesien, dem Land mit der weltweit drittlängsten Küstenlinie (Statista), spitzt sich die kritische Lage spürbar zu: Zeichen dafür sind massive Überschwemmungen oder plötzlich auftretende Erosionen, aber auch Veränderungen im täglichen Leben, die von den Menschen vor Ort häufig zunächst nicht bewusst wahrgenommen werden. Steigender Meeresspiegel, Bodenabsenkungen und eine vernachlässigte Infrastruktur verändern das Leben der Bevölkerung an der Küste des Archipels in zunehmendem Maße.

„Living at the Urban Seafront“ geht den Lebenserfahrungen und -bedingungen der Menschen nach, die an der Küste leben, oder anders gesagt, an der Schnittstelle von Land und Meer – von Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit. Die Ausstellung bietet Ansichten der Küste von Jakarta über Bekasi und Gresik bis nach Makassar und sogar Bremen in Deutschland, und sie bietet tiefe Einblicke in die Art und Weise, wie sich Gesellschaften an ein Leben mit ungewisser Zukunft anpassen.

Unterschiedliche Fotografien und Geschichten enthüllen Realitäten: Schutzmaßnahmen wie Dämme halten die ansteigende Flut zurück, Familien erneuern ihre Häuser auf absinkendem Untergrund und ganze Siedlungen müssen zum wiederholten Mal weichen. Manchmal ist Resilienz die Antwort auf das Neue. Manchmal ist es wie Abwarten – auf Hilfe oder die nächste Katastrophe, sich ein Leben lang der Ungewissheit stellen.

In dieser Ausstellung geht es nicht nur um die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise. Sie ist auch eine Einladung zur Reflexion, fernab der Überflutungen und der erodierenden Küste, über Beharrlichkeit, Erinnerungen und einen Lebensalltag auf schwindendem Land.

Erleben wir gemeinsam mit unseren eigenen Augen, wie das Leben weitergeht – schwimmen wir gegen den Strom und fordern wir den Wandel ein, der die Katastrophe abwendet.

Die folgenden Fotograf*innen sind mit Arbeiten in der Ausstellung vertreten: Aan Melliana, Abyan Madani, Agus Susanto, Arie Basuki, Dikye Ariani, Djuli Pamungkas, Fernando Randy, Idealita Ismanto, Iqro Rinaldi, Kay Michalak, Muhammad Fauzan, Nafiah Solikhah, Nikolai Wolff, Qeis Sulthon, Rejeky Kane, Wiagung Prayudha, Yuan Adriles.

Biographien von Fotograf*innen (PDF, 233 KB)

Die Ausstellungseröffnung war am 13. März 2025, 18:00 Uhr (im b.zb).

Folgende Gäste führten in die Ausstellung ein:

Dr. Ulrike Heine,
Leitung der Geschäftsstelle des
Deutschen Komitees der UN-Ozeandekade (ODK)

Jan-Philipp Possmann,
Initiator des internationalen Netzwerkes POLIS_SEA

Nikolai Wolff und Kay Michalak,
Kuratoren der Ausstellung. Fotoetage Bremen

Begrüßung:

Prof. Dr. Christian von Wissel,
Professur Theorie der Stadt und

Prof. Dr. Heiko Spekker,
Professur Wasserbau, beide Fakultät Architektur, Bauen und Umwelt an der HSB.