Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik
Vortrag und Gespräch mit Philipp Oswalt, Architekt und Publizist
Vortrag und Gespräch
Do | 10. April 2025
18:00 Uhr
Bremer Zentrum für Baukultur
Am Wall 165-167
28195 Bremen
Eintritt frei.
Eine Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung des Hafenmuseums Bremen „Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit.“
Der Wiederaufbau historischer Symbolbauten gilt als Engagement für historisches Bewusstsein, architektonische Schönheit und Reparatur von Stadtraum. Doch die vermeintlich unpolitischen Fassaden zielen auf eine Änderung unseres Geschichts- und Gesellschaftsverständnisses: Populistisch werden Zeiten vor 1918 idealisiert, Brüche negiert, gewachsene Identitäten überschrieben. Und immer wieder sind Rechtsradikale an diesen Projekten beteiligt, als Initiatoren oder Großspender. Philipp Oswalt zeigt die ideologischen Hintergründe der Debatte an Fallbeispielen auf. Ob Garnisonkirche Potsdam, neue Altstadt oder Paulskirche in Frankfurt, Berliner Schlosskuppel oder die Dessauer Meisterhäuser: Oswalt diskutiert jenseits einseitiger Sichtweisen, mit Gespür für das Einsickern reaktionärer Vergangenheitsinterpretationen und identitätspolitisch unterlegter Ideologien in die zeitgenössische Stadtplanung.
Philipp Oswalt ist Professor für Architekturtheorie an der Universität Kassel. Seit 2024 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste, Sektion Baukunst.
In Kooperation mit: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Erinnern für die Zukunft e.V., Bremer Zentrum für Baukultur b.zb
Das Hafenmuseum Bremen dankt für die Unterstützung: Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG, Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Conrad Naber Stiftung, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA im Land Bremen