WIA25 Festivalprogramm – Filmreihe
Filmvorführungen und Diskussionen im Kommunalkino City 46
Termine:
So | 01. Juni 2025, 17:30 Uhr
So | 15. Juni 2025, 17:30 Uhr
So | 29. Juni 2025, 17:30 Uhr
City 46 /
Kommunalkino Bremen
Birkenstraße 1
28195 Bremen
Eintritt: 9 € / 5,50 € ermäßigt / 4 € Mitglied
Beginn: ab 01. Juni – 17:30 Uhr!
Filmreihe im Rahmen des WiA-Festivals Bremen 2025:
Das CITY 46 / Kommunal Kino Bremen zeigt im Rahmen des bundesweiten Women in Architecture WiA25 Festivals die gleichnamige Filmreihe “Women in Architecture” mit Dokumentar- und Spielfilmen aus 50 Jahren Architekturfilmgeschichte. Die Reihe macht einen Perspektivwechsel erfahrbar: Sie begleitet junge Architektinnen in den Beruf (Unser kurzes Leben, 1980, Regie: Warneke), beleuchtet die strukturelle Unsichtbarkeit von Frauen im Architekturdiskurs (The Mies van der Rohes, 2022, Regie: Gisiger) und lenkt den Blick auf das Werk internationaler Architektinnen (Women in Architecture, 2024, Regie: Noir; Lina Bo Bardi – From Glass to Clay, 2022, Regie: Montaner & Sucari). Mit einem filmischen Besuch im Frauenstadthaus wird ein wegweisendes Bremer Projekt vorgestellt (Frauenstadthaus, 2022, Regie: Wetzig). Im Anschluss an die Vorführungen findet jeweils ein Gespräch mit geladenen Gästen statt. Eine Kooperation mit dem Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb).
Mit freundlicher Unterstützung der GEWOBA Aktiengesellschaft Bauen und Wohnen.
Sonntag, 01. Juni 2025, 17:30 Uhr
Unser kurzes Leben
Spielfilm, Regie Lothar Warneke, 1980, 116 min, DDR
Nach ihrer Scheidung entschließt sich die Architektin Franziska Linkerhand, für ein Jahr aus Berlin in eine Provinzstadt zu gehen – auch um sich von ihrem Professor, mit dem sie bisher zusammen arbeitete, freizumachen. Franziska ist eine Maximalistin, und rigoros vertritt sie ihren Anspruch, Ideal und Wirklichkeit in Übereinstimmung zu bringen. In der Stadt N. kommt sie in ein Kollektiv, dessen Chef Schafheutlin vor den Zwängen der Praxis bereits kapituliert hat. Auseinandersetzungen sind zwangsläufig. In dem Kipperfahrer Trojanovicz lernt sie einen neuen Mann kennen und lieben. Aber wie im Beruf geht sie auch im Privatleben keine Kompromisse ein. Und so scheitert diese Beziehung an der bequemen, kompromissbereiten Lebenseinstellung von Trojanovicz. Die Zusammenarbeit mit Schafheutlin indes entwickelt sich positiv. Durch ihr Engagement löst er sich aus seiner Erstarrung, während Franziska von seinem Realitätssinn profitiert. Sie entschließt sich, in N. zu bleiben.
Sonntag, 15. Juni 2025, 17:30 Uhr
The Mies van der Rohes
Dokumentarfilm, Regie Sabine Gisiger, 2022, 81 min, CH
Die Frauen um den Architekten Ludwig Mies van der Rohe – seine Frau Ada, seine drei Töchter Georgia, Marianne und Waltraut und seine Partnerin Lilly Reich – ergreifen die Chancen der neuen Zeit, erleben aber auch die Einschränkungen alter Muster. Als Mies 1938 in die USA emigriert, kämpfen sie sich auf sich allein gestellt durch die Barbarei der Nazizeit und des Krieges. Ihr Leben bleibt aber vom abwesenden Mann, Vater und Geliebten bestimmt. Davon erzählt die älteste Tochter, Georgia van der Rohe, Tänzerin und Schauspielerin. Der Film lässt sie in fiktiven Interviews aufleben, die ausschließlich auf authentischen Aussagen beruhen. «THE MIES VAN DER ROHES» ist eine aufwühlende Familiengeschichte und entwirft mit privaten, unveröffentlichten und längst vergessenen Filmen, Bildern und Dokumenten ein Sittengemälde der Moderne – aus weiblicher Perspektive.
Kurzfilmprogramm:
Sonntag, 29. Juni 2025, 17:30 Uhr
Women in Architecture
Regie: Boris Noir, 2024, 20 min, CH, Om engl. U
Architektur prägt unsere Städte, unser Umfeld und unsere täglichen Erfahrungen. Doch hinter der Gestaltung dieser Räume bleiben viele Stimmen ungehört – vor allem die der Frauen. „Women in Architecture II“ beleuchtet die bemerkenswerten Wege, Herausforderungen und Triumphe der visionären Architektinnen Dorte Mandrup und Tosin Oshinowo (David Basulto in: Arch Daily).
Lina Bo Bardi – from Glass to Clay
Reg. Josep Maria Montaner and Jacobo Sucari, 43 min, E, 2022, Om engl. U.
Lina Bo Bardi war Teil der Moderne, des brasilianischen Developmentalismus, der im Sao Paulo der 1950er Jahre der Architektur einen neuen Charakter gab. Aber Lina Bo Bardi ging viel weiter als diese Reflexion der europäischen Modernität. Das Leben und der Aufenthalt an den Orten, an denen sie ihre Projekte entwickelte, die Beobachtung des Territoriums, der Menschen und der Alltagskultur, der demokratische Wissensaustausch – ein Dialog unter Gleichen – führten dazu, dass sie ihrer Architektur einen anthropologischen Blick aufdrückte.
Frauenstadthaus
Regie: Janika Naja Wetzig, 2022, 24 min, D
1989 ersteigerte der Verein Frauenstadthaus ein Altbremer Haus in der Straße Am Hulsberg. Ziel ist es, gemeinsam mit Frauen ein Gebäude herzurichten, um geeignete Räumlichkeiten für Frauen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Kultur zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wird zum Vorbild für eine frauenorientierte Planung weit über Bremen hinaus. Die Dokumentation „Frauenstadthaus“ von Janika Naja Wetzig präsentiert Haus und Nutzerinnen und begleitet die Initiatorinnen Inge Mohrmann, Meike Austermann-Frenz und Marlies Hestermann im Gespräch über Ziele, Umbau und Erfolge.